Schon Richard Wagner „entwickelte“ die Grundlagen für den deutschen Selbsthaß
Seine Musik ist inhaltlich und künstlerisch nichts weiter als eine Karikatur des authentischen deutschen Wesens, das stets durch Zurückhaltung und Selbstbegrenzung geprägt war. Goethe hatte instinktiv schon Hölderlins Dichtung als übersteigert abgelehnt. Bei Wagner hätte er sich ganz sicher die Ohren zugehalten und seine Musik und Ideologie konsequent abgelehnt, ja sogar auf das Schärfste bekämpft. Kunst als Droge, eine Art Rausch, der einem Verstand und jede Nüchternheit raubt. Nietzsche hätte er sicherlich ebenso verurteilt und ganz bestimmt auch in dem erkannt, was seine sogenannte „Philosophie“ letzten Endes darstellt, nämlich das Öffnen der Höllenpforten.
Im Zuge ihrer leicht verspäteten Nationalwerdung ließen sich die Deutschen ein ganz bestimmtes „Image“ von sich selbst ganz einfach überstülpen. Sind wir nicht eher ein Volk der Hypersensiblen als der „blonden Bestien“?
Wagner wirkte hier kulturell federführend. Der Weg in eine irre Selbstzerstörung war damit im Prinzip bereits eingeschlagen. Von hierher stammt auch manches von der irren Logik, die Hitler dann bis zur Übererfüllung bediente, sich wirklich jeden und alles zum Feind zu machen. Diese deutsche „Götterdämmerung“, ganz egal, ob Furtwängler sie Anfang 1945 in Berlin symbolträchtig dirigierte oder nicht, mag seine tiefe Kennerschaft der Musik Wagners vielleicht doch eher ein Beleg sein, für ein tiefes, kulturelles Selbstmißverständis sogar bei ihm?
Wagner war einer der vordersten und schlimmsten Brandstifter für die Katastrophen des folgenden Jahrhunderts. Mindestens seine Schriften schüren den Haß auf stammverwandte Völker wie den Franzosen, die in allen wichtigen, positiven Eigenschaften den Deutschen doch so sehr ähneln und leider und vor allem auf die sogenannten „Juden“, die in enger, für beide Seiten so überaus gewinnbringender Symbiose friedlich mit uns lebten und im Grunde ja zu (oft herausragenden) Deutschen geworden waren. Erst Hitler hat sie dann erst wieder zu Juden „gemacht“. Wäre Wagner nur wenig jünger gewesen, hätte er sicher auch noch die Ressentiments gegenüber unseren slawischen Nachbarn befördert. Dabei bilden Slawen in einige deutschen Stämmen sozusagen die „völkische“ Grundlage.
Daß der katastrophale Klamauk von Bayreuth nach dem Krieg nicht einfach hinweg gefegt wurde, sondern sehr bald wieder aufgenommen, zeigt allein schon, wo die realen Machtverhältnisse in Deutschland liegen und lagen, nämlich bei denjenigen, welche seine Zerstörung wollen oder mindestens billigen.