Die französische Revolution

Die eigentliche Urkatastrophe

Man sollte eine Sache ja stets von ihrem Ergebnis her betrachten. Frankreich schätze ich sehr, die (leider) nach ihm benannte Revolution, über die ungezählte Mythen kursieren, auf die ich hier nicht allesamt eingehen kann, ist und bleibt jedoch eine Katastrophe. Das Element des Fanatismus, das zuvor nur im Bereich des Religiösen sein Unheil anrichten konnte, wurde nun endlich auch auf das Politische übertragen, wo es überhaupt nichts zu suchen hat. Der moderne Nationalismus in all seinen Varianten und Auswüchsen wurde hier eigentlich erst „erfunden“. Vielvölkerstaaten, bei denen zum Wohle aller die unterschiedlichsten Völker unter einer Führung standen, wie etwa dem Habsburgerreich, wurde langfristig der Boden entzogen. Orden, in denen die wichtigsten christlichen Völker gemeinsam zum Wohle Europas handelten, wie etwa der einst mächtige Malteserorden, wurden von Napoleon einfach aufgelöst. Und das vielleicht Allerschlimmste: Der zum Massenwahn gewordene Militarismus im Durcheinander der nun entstehenden europäischen „Nationen“. Es war die französische Revolution, in der erstmals ein Volksheer aufgestellt wurde. Damit wurde das Abschlachten ganzer Generationen von Europäern überhaupt erst denkbar, das dann im 20. Jh. „endlich“ auch industriell befeuert werden konnte.